Das 27. Programm der "Brennesseln":
Der laue Planet
Dem Planeten wird immer wärmer, dank der Spezies Mensch. Klimaexperten versprechen uns eine Zeit, in der es heiß hergehen wird, aber Aussagen und Handlungen von Politikern werden im Gegensatz dazu immer lauer. Nicht nur beim Klimawandel, auch bei den alten und neuen Nazis, diesem Geschmeiß mit Schmissen. Hat die Regierung noch Schonzeit, oder wäre schon Zeit, daß sie arbeiten?
Die gesellschaftliche Verlotterung, die der schwitzende Lächler im Bundeskanzleramt anprangert, ist ja kein Phänomen, daß es erst seit kurzem gibt. Politik ist ein schmutziges Handwerk – mit goldenem Boden. Seit jeher.
Es schaut nicht gut aus für die Zukunft. Egal wo. Beim Wetter, bei den Arbeitsplätzen, bei den Pensionen, bei der Umwelt. Der Abwärtstrend hält an, nicht nur im Niveau.
Kann man bei diesen trüben Aussichten noch lachen?
Man muß.
Die "Brennesseln", seit 27 Jahren ein Garant für treffende Pointen und sarkastischem Witz haben sich auch heuer wieder Gedanken zur Lage gemacht, und für diesen zweistündigen Tanz auf dem Vulkan jede Menge Sarkasmus, Spott und Ironie aufgeboten.
Egal, ob man über diese Koalition und das permanente Kampfkuscheln spottet, das Parlament als formierte Gesellschaft zur Abwehr mißgünstiger Wählereinflüsse verunglimpft, oder von Staaten erzählt, die vom Klügsten regiert werden, welcher wird hier nicht verraten.
Oder ob man sich nur um die Polit-Phrase "Er kommt nicht rüber" das Maul zerreißt. Die Auswüchse der Fußball-EM bespottet, wenn über die Chemie in den Nahrungsmitteln und Gifttransporte gelästert wird, oder über CO²-Zertifikate, über politische Hinterbänkler oder wenn man Harald Serafin verbal und musikalisch zerzaust, immer geht das Gelächter bei den politisch-gesellschaftskritischen Programmen der "Brennesseln" auf Kosten von denen "da oben".
Die besondere Spezialität der "Brennessel"-Programme, die tagesaktuellen politischen Conferencen werden auch weiterhin gepflegt und beibehalten. Eine Form, mit der die "Nesseln" ziemlich einmalig im Lande dastehen. Kaum passiert eine Macheloike, wird irgendwo eine Sau durchs globale Dorf getrieben, muß man damit rechnen, daß es blitzartig im Programm ihren ätzenden Niederschlag findet.
Die "Brennesseln" sind parteilos, aber nicht unparteiisch. So halten sie es schon seit vielen Jahren, werden konsequent vom ORF ignoriert und zählen trotzdem oder gerade deshalb zu den meistbeschäftigten Spöttern in diesem Land.
Die handelnden Personen sind seit vielen Jahren dieselben geblieben: Alfred Aigelsreiter schrieb auch heuer wieder die Texte, Peter Siderits komponierte die Musik. Paul Peschka und Robert Herret komplettieren die ätzende Viererbande, die in den 27 Jahren ihres Bestehens um die 3.000 Auftritte in ganz Österreich absolvierte.
Buch: Alfred Aigelsreiter, Musik: Peter Siderits