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Das 35. Programm der "Brennesseln":

Gescheit gescheitert

Wir leben in einer Zeit sich auflösender Normalität, daher werden auch die „Brennesseln“ – die wortverliebten Langzeitspötter  und satirischen Wiederholungstäter – nicht müde, auch in ihrem 35. Programm mit dem bedeutungsschweren Titel „Gescheit gescheitert“ die Mißstände der Gesellschaft anzuprangern. Es ist seit 35 Jahren ein vergeblicher Kampf gegen die Dummheit, die in vielen Variationen anscheinend unausrottbar wiederkehrt.
Trotzdem nimmt sich die ätzende Viererbande auch weiterhin kein Blatt vor den Mund, wenn sie die Phrasendresche der Politiker, die Auswüchse des Tourismus oder den Smartphone-Wahn geißelt. Ist Fernsehen digitale Demenz und sind die Neos die Spaßterroristen des Biedermeier? Ist der Mensch nur ein kochender Affe und Kabarett betreutes Denken?
Wie ist es mit der Bildung bestellt, wenn es eine Million funktionale Analphabeten gibt? Hilft da die Gesamtschule, dieses linke Teufelswerk? Wohin gehen wir zwischen Soaps und Apps? Gelten im Dschungelcamp der Phrase, also im Parlament, die Hinterbänkler, diese  abnickenden Wackel-Dackel nur als Mehrheitsbeschaffer? Wie hört es sich an, wenn an den Stammtischen mentale Einzeller und Vorstadtmänner „Rein oder nicht rein“, rezitieren? Kann es sein, daß rote Nasen und schwarze Nullen demnächst ihr blaues Wunder erleben und wir uns trotzdem grün ärgern werden.
Fragen über Fragen, auf die die Nesseln zumindest mit Spott, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung antworten.  Dazwischen singen sie noch herzhaft gegen die Wirtschaftstalfahrt, Bierzeltseligkeit, Mensuren-Plutzer und die Ausländerhatz an.
Der Marktanteil der Idioten nimmt überhand. Das kann man nicht einfach mit sinnentleertem Klamauk abtun. Darum bieten die Brennesseln fernab vom Comedy-Mainstream auch weiterhin pointenreiches, wortspieldominantes Kabarett und Kritik zu  tageshysterischen Ausbrüchen unserer Volksvertreter.  In zweinhalb Stunden rasen sie durch die Untiefen des Zeitgeistes, spotten mit jeder Beschreibung, blatteln auf und machen nieder, was an Kritisierenswertem daherkommt. Ohne jegliche Beißhemmung, aber sehr zum Gaudium des Publikums. Denn die Nesseln bieten Unterhaltung mit Haltung. Daß diese Haltung und dieses notorische Nörgeln nicht bei jedermann ankommt, nehmen sie gelassen in Kauf. Nur sie lassen sich nicht verbiegen, auf ihrem geraden Gang  durch den politischen Sumpf.
Eine weitere Spezialität der „Nesseln“ sind die aktuellen Conferencen. Hierbei wird ständig  auf aktuelle tagespolitische Ereignisse eingegangen, sodaß es sehr oft vorkommt, daß die Leute am Abend erfahren, was morgen in der Zeitung stehen wird.