Das 26. Programm der "Brennesseln":
Verdummt in alle Ewigkeit
Die globalisierende Blödheit greift schleichend um sich und keiner merkt's. Ist Dummheit tatsächlich die Triebfeder unseres Daseins. Tiere haben Instinkt, im Gegensatz zum Menschen.
Das Fernsehen mutiert zum elektronischen Herrgottswinkel, man schüttet uns zu mit täglichen Seifenopern, Serien und Talk-Shows. Alles ist Comedy, die Hauptsache ist, daß das Hirn nicht über Gebühr beansprucht wird.
Stimmt Murphys Gesetz, daß besagt, daß alles passiert, was auch passieren kann? Ist Würde nur die Möglichkeitsform oder hat das mit Ansehen zu tun. Die "Brennesseln" werden sich das näher ansehen. Ebenso wie die ausufernden Handyfunktionen, es soll auch noch welche geben, mit denen man nur telefonieren kann. Sie durchleuchten die Aufschriften der Lebensmittelpackungen ebenso wie auch das Gebrauchsanweisungskauderwelsch, wenn von einem Japaner Englisch ins Deutsche übersetzt wird. Es gibt die Parteiversammlung einer Regierungspartei in einem furiosen Ein-Mann-Solo zu sehen. Politiker haben zwar das Sagen, aber selten das Denken, auch darüber wird zu polemisieren sein. Die Alten – ein Glanzstück vergangener Jahre – sind wieder vertreten um über den Alltagswahnsinn herzuziehen. Man bekommt ein Armutsministerium präsentiert, ebenso wie Bettelbrigaden, man singt von Schuldenfallen und den Seitenblicken. Man erklärt den Unterschied zwischen Hotdogs und Botox, um so ganz nebenbei die gesunden Geschäfte mancher Götter in Weiß zu erörtern. Die Gewalt in den Schulen nimmt zu, es gibt Klassen in denen nur ein Österreicher ist - der Lehrer. Bei Austria-Wien ist es auch nicht anders, nur dort erregt es niemand.
Egal wie die kommende Regierung aussehen wird, sie kriegt eins von den "Brennesseln" drübergebraten. Da gibt es keine Schonfrist. Denn Politiker sind keine Kabarettisten. Denen passiert der Schwachsinn einfach, stündlich, täglich, wöchentlich, dauernd. Darüber wird zu sprechen sein.
Es geht abwärts, auf allen Gebieten, Grund genug, dagegen anzuspielen, mit Biß und Humor.
Buch: Alfred Aigelsreiter, ein Beitrag von Jura Soyfer, Musik: Peter Siderits, Regie: Stephan Paryla.